Mama chillt beim Aerial Yoga

Aerial Yoga 1

Yoga in der Luft? Wie soll das denn gehen? Es geht tatsächlich und zwar mit einem riesengroßen Tragetuch, das in zwei Eisenhaken in die Decke eingehängt wird. Klingt komisch, ist aber toll. Und das sage ich, die mit Yoga nicht viel am Hut hat. Aerial Yoga macht Spaß, weil man sich im Tuch gleichzeitig schwebend, geborgen und schwerelos fühlt. Und dieses Gefühl kann süchtig machen.

Es geht los mit dem Aerial Embryo. Ich setze mich in die riesige Tuchschaukel und soll die Knie anziehen. Das Tuch umschließt mich fest, aber angenehm. Der weiche Stoff schmiegt sich an meinen Körper, ich fühle mich wie in einem Kokon. Aerial Embryo, ja das trifft es. Die Stoffschaukel erinnert mich an ein überdimensioniertes Tragetuch für Babys.

Aerial Yoga 2

Es ist meine erste Aerial Yoga-Stunde. Janika Staats (zu sehen hier auf den Bildern) ist die Trainerin und sie macht es super. Leitet uns sieben Frauen zwischen 20 und 40 ganz genau an, macht jede Übung vor, man kann ihr auch als Anfänger prima folgen. „Seht das Tuch als Partner, als etwas, das euch Halt und Unterstützung gibt“, sagt Janika, die mit „Yogaluft“ in Köln und Umgebung Aerial Yoga-Kurse und Workshops gibt.

Genau so ist es, das Nylontuch ist fast drei Meter breit, ganz fein gewebt und flexibel aber es hält mich gleichzeitig bombenfest. Dass ich nach anderthalb Stunden kopfüber im „Aerial Handstand“ stehe, hätte ich am Anfang der Stunde nicht gedacht. Aber es fühlt sich grandios an. Ich hänge mit den Beinen in der Luft im Tuch, schaue mir das Yogastudio aus der umgedrehten Perspektive an und fühle mich vollkommen sicher und getragen vom Nylonstoff.

Ich schwebe über den Boden

Dann geht es in den „Aerial Vampir“, ich wickle mich nach Janikas Anweisung mit einer Rolle rückwärts in das Tuch ein und schwebe plötzlich über den Boden.Einige der Teilnehmerinnen sind schon geübte Aerial-Yoginis, zwei von ihnen haben ihr eigenes Tuch in ihrer Wohnung hängen. Ich fange an zu grübeln. Mein Dreijähriger fände das bestimmt grandios, schließlich kann man in dem Stoff prima schaukeln, schlafen und sich einkuscheln. Platz weg nimmt das Ding auch nicht, man hakt es einfach wieder aus. Etwa 150 Euro kostet das Set inklusive Haken und Zubehör. Aber nutzt man es dann auch so oft und lassen sich die Eisenhaken, die 500 Kilo tragen können, zu Hause in unsere Decke bohren?

Fallen lassen üben

Es geht weiter im Kurs, jetzt in die „Aerial Taube“. Ich winkle ein Bein nach hinten ab und spüre die Dehnung im Bein. Ziemlich doll sogar. Das Tuch hält mich immer noch fest. Ich spüre meinen Körper wirklich gut darin, die Stunde macht mir mehr Spaß als alle vorherigen Yogaversuche in meinem Leben zusammen. Ein bisschen Mut braucht man auch. Mein linker Unterschenkel hängt im Tuch, mit dem rechten Fuß stoße ich mich vom Boden ab, halte mich am Stoff fest und schwinge mit beiden Beinen waagerecht in der Luft vor und zurück. Beim Aerial Yoga muss man sich fallen lassen. Im Wortsinn. „Lass dich abholen vom Tuch“ sagt Janika. Der Luftzug und das leichte Druckgefühl durch den Stoff sind angenehm. Ich fühle mich leicht wie eine schwebende Trapezlady im Zirkus.

Gemeinsam schaukeln wir vor und zurück, sieben Frauenkörper komplett umschlossen und eingehüllt in ihre jeweiligen Tücher. Von außen muss das aussehen wie sieben bunte schaukelnde längliche Pakete, zwei in violett, eins in rot, weiß, grün, türkis und orange.

Am Ende macht Janika eine Entspannungsreise mit uns. Liegend im Tuch spüren wir uns durch unseren Körper. Und schaukeln. Und schweben. Und müssen dann irgendwann aufstehen. In der Umkleide sagt eine der Frauen: „Am liebsten wäre ich im Tuch jetzt für immer liegen geblieben.“

Copyright der Fotos: www.yogaluft.de Auf den Bildern ist Aerial-Yoga-Trainerin Janika Staats zu sehen.

Aerial Yoga 3

 

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