10 Dinge, die ich über Kindergeburtstage gelernt habe

Tisch Kindergeburtstag

Vor ein paar Tagen ist der Sohn 4 geworden und wir haben das ganze Wochenende gefeiert. Mit der Familie, mit Freunden, zum ersten Mal auch mit den Kindern aus seiner Kindergartengruppe. Alle waren da, es war wirklich schön, auch wenn es zwischendurch geregnet hat und wir am Samstag nicht raus konnten. Ein paar Dinge habe ich gelernt und werde ich nächstes Jahr wohl anders machen:

 

1. Alle Kleinteile vorher wegräumen: Ja ja, mir war natürlich vorher klar, dass am Ende alles im Wohnzimmer rumfliegt. Aber der Sohn wollte den Gästen natürlich unbedingt seine neue Playmobil-Raumstation zeigen, und die besteht aus 126 Einzelteilen. Wieder zusammenbauen muss jetzt der Papa 🙂

2. Das Wichtigste am Kuchen ist die Glasur: Hauptsache, das Backwerk glänzt braun- schokoladig und Smarties sind drauf. Oder Gummibärchen. Oder am besten beides. Der Teig selbst wird nur kurz angeknabbert, dann wird weiter gespielt.

3. Vierjährige sind noch brav: Am meisten Respekt hatte ich vor Freitag, dem Tag an dem 7 Kindergartenkinder ohne Eltern (so war es zumindest geplant) zu uns kamen. Manche von ihnen waren vorher noch nie bei uns und ich dachte schon: ui ui ui, ob das alles klappt, hoffentlich verletzt sich keiner und so weiter. Aber dann: Der Hammer! Die Kinder waren so lieb und brav, dass man sie beim Spielen im Kinderzimmer teilweise gar nicht gehört hat. „Ich habe fertig gegessen. Darf ich jetzt aufstehen?“ fragte mich einer der kleinen Gäste am Kuchentisch. Ich war perplex. Ein anderes Kind hat im Kinderzimmer alle Matchbox-Autos fein säuberlich auf dem Fußboden nach Farben sortiert. Das sah fast aus wie ein Kunstwerk.

Piraten-Spiegelei-Kuchen

4. Wenn es gut läuft, sind Gruppenspiele überflüssig: Die Kinder haben so schön selbstständig gespielt, dass ich mich irgendwann gefragt habe: Soll ich jetzt meine vorbereiteten Spiele machen oder es einfach laufen lassen? Ich entschied mich für Letzteres. Mama chillt. Als das Geburtstagskind dann irgendwann quengelig wurde, haben wir zwei kurze Spiele gemacht („Drachenfangen“ und „vergiftete Smarties“) dann wars aber auch schon wieder gut und die Kinder haben wieder alleine gespielt. Ich konnte mein Glück kaum fassen.

5. Das einzige Kind das knatscht, ist das Geburtstagskind: So viele Geschenke, so viel Aufmerksamkeit, so viel Trubel: Klar, dass die Kleinen überreizt sind. Meiner schien am späten Freitagnachmittag sogar tatsächlich kurz unterzuckert (wie kann das passieren an einem KINDERGEBURTSTAG??) Er hatte nur wenig Kuchen gegessen und dann irgendwann wohl echt Hunger. Nach einem Würstchen aus dem Kühlschrank ging es ihm tatsächlich besser.

Würstchen mit Spaghetti

 

6. Weniger ist mehr, auch beim Essen: Für 8 Vierjährige braucht es kein großes Buffet. Zwei Jungs wollten abends gar nichts essen, weil sie so mit der Playmobil-Rakenstation und den Autos beschäftigt waren. Ich hatte Spaghetti-Würstchen vorbereitet (Bild oben), eine schöne Idee, die ich vorher irgendwo hier im Netz gesehen hatte. Man steckt etwa 6 rohe, halbe Spaghetti durch jeweils ein kleines Würstchenstück und kocht dann beides zusammen. Nudeln und Würstchen, das lieben Kinder doch, so dachte ich. Nicht aber mein Sohn: „Ich will nur Nudeln!“ kreischte er und pflückte alle Spaghetti aus den Wurststücken heraus. Ein anderes Kind wollte nur Würstchen, ohne Nudeln. Hätte ich mir die Arbeit mit der Pikserei also gar nicht machen brauchen. Danke Anita für deine Hilfe! (Unterstützung am Kindergeburtstag ist Gold wert, denn Essen vorbereiten, Apfelschorle nachschenken und Kinder beaufsichtigen geht nur zu zweit richtig gut)

7. Vierjährige sind längst in der Mädchen- und Jungswelt angekommen: Mein Patenkind (ebenfalls 4, ein Mädchen) stürzte am Sonntag weinend aus dem Garten herein: „Die Jungs haben gesagt, wir Mädchen dürfen nicht aufs Piratenschiff!“ Also so was! Vor zwei Jahren haben die Kinder noch in trauter Harmonie oder wenigstens fröhlich nebeneinander gespielt, egal ob ihr Shirt blau oder rosa war. Und jetzt scheint die Welt geteilt. Die Wirtschaft befeuert das ohne Ende, man denke nur an Überraschungseier für Mädchen und für Jungs. Dass das Ganze schon so früh los geht, ist doch echt schade und irgendwie so komisch künstlich. Denn eigentlich können sie ja noch wunderbar miteinander spielen.

8. Auch das Geburtstagskind will am Schluss ein Geschenktütchen: Egal wie viele Geschenke es gab an diesem Tag – mein Sohn wollte UN-BE-DINGT auch so ein kleines Mitgebsel-Tütchen wie seine Gäste. „Kann doch wohl nicht sein, dass die anderen eins kriegen und das Geburtstagskind nicht“ so sein Gedanke. Nach der Feierei war ich abends echt nicht mehr im Stande, pädagogisch wertvoll konsequent zu sein. Nächstes Jahr also ein Tütchen mehr einplanen.

9. Seifenblasen sind eine tolle Sache: Einer der Gäste brachte eine große Flasche Seifenblasen als Geschenk mit. Im Trubel mit den Kindern sind wir gar nicht dazu gekommen, sie auszuprobieren. Doch als alle Gäste weg waren, saß ich mit meinem Sohn auf dem Rasen und wir haben Seifenblasen gepustet. Ein sehr schöner Moment, er hat sich total gefreut und hat sich dabei ziemlich gut entspannt von der ganzen Action. Danach ging er ohne Murren ins Bett.

10. Es lohnt sich, nicht nur auf die Kinder zu achten: „Dein Hosenstall ist auf!“ flüsterte mir eine Freundin mit ernstem Blick am späten Freitagnachmittag ins Ohr. Zu diesem Zeitpunkt war die Party aber schon in vollem Gange und zwei fremde Väter saßen bei uns auf der Couch. Na ja, es gibt Schlimmeres. Am Kindergeburstag darf auch das mal sein.

 

 

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