Warum erziehen mit Gelassenheit besser klappt

Seit einiger Zeit steht bei mir ein Buch im Regal, in dem ich gerne blättere, wenn ich mal wieder einen Erziehungs-Impuls brauche. „Die Fibel der Gelassenheit“ heißt es und diese Fibel hilft tatsächlich beim entspannten Elternsein. Mein Lieblingssatz: „Ich muss mich als Mama nicht beweisen. Es gibt kein richtig und falsch im Umgang mit Kindern. Jeden Tag probieren wir neu aus, was funktioniert und was nicht. Mal braucht es mehr Nähe, mal mehr Durchsetzungskraft. Das Entscheidende ist die Verbindung zum Kind.“

Geschrieben hat das Buch meine Lieblingsbloggerin Uta Allgaier vom Katzenklo-Blog. Und sie trifft es mal wieder genau auf den Punkt, wenn sie über unsere „Stellschrauben im Kopf“ schreibt. Sie meint damit, wie wichtig unsere innere Haltung zum Kind ist.

Wir kennen das ja alle: Wenn unsere Kinder „Probleme machen“, fangen wir Eltern ganz oft und ganz schnell an zu rotieren. Wir strengen uns an, jetzt alles noch besser zu machen, beobachten und beäugen das Kind nun besonders genau und kritisch und stressen dieses und uns umso mehr. Das Kind merkt das, es fühlt sich noch mehr unter Druck, so kommt es zu noch mehr Trouble, eine negative Abwärtsspirale setzt sich in Gang.

Bei mir war es in den letzten Wochen manchmal auch so, und zwar abends, wenn mein Sohn nicht alleine einschlafen wollte. Das hat mich irgendwann sehr gestresst, weil ich der Meinung war, er muss doch in seinem Alter (5) alleine einschlafen. Inzwischen habe ich den Druck rausgenommen und lege mich zu ihm, wenn er mich abends tatsächlich noch braucht. Nicht ewig, nicht stundenlang und dann schläft er meist auch schnell ein. Ich versuche, das Positive daran zu sehen, denn bald werde ich diese Momente der Nähe wahrscheinlich vermissen, weil er das alles irgendwann nicht mehr braucht. Und seitdem geht es besser. Ich habe meine innere Haltung geändert.

Auch Uta Allgaier beschreibt in ihrem Buch diesen „inneren Haltungswechsel“ der Eltern, der beim Kind und beim Zusammenleben viel bewirken kann. Wenn man nicht ständig mit negativem Blick auf den Nachwuchs schaut, sondern mit Zutrauen und Zuversicht, spürt das auch das Kind und es kann sich entspannen.Und so können alle dann entspannter agieren im Alltag.

Die Autorin gibt uns Eltern in ihrem Buch noch drei ebenfalls sehr entspannende Sätze mit auf den Weg:

Ich bin gut genug.

Es muss weder beruflich noch privat irgendetwas über mich bewiesen werden.

Leben darf leicht sein.

Sehr schön, genau so wie die Illustrationen von Sabine Frielinghaus. Wer Utas Familienkalender in der Küche hängen hat, dem werden manche Passagen aus der Fibel der Gelassenheit bekannt vorkommen. Trotzdem lohnt sich das Buch, denn viele der Texte sind so schön kurz und eingängig, dass man sie schnell mal eben lesen kann zwischen Kind ins Bett-Bringen und dem Zufall der eigenen Augen.

Wie zum Beispiel diese Textpassage hier:

„B wie Bindung.
Kinder hungern nach Nähe und Bindung. Wenn Mama sie aus der Kita abholt, wollen sie ihren Schoß, ihre Hand, ihren guten Duft. Ganz schlicht. Kein Kinderturnen, kein Kasperle, kein Bespaßungsprogramm. Einfach zusammen sein.“

Was für ein Glück, das heute der Sportkurs meines Sohnes ausgefallen ist. Wir haben uns einen gemütlichen Nachmittag gemacht. Mit einem Picknick auf dem Wohnzimmerboden und mit vielen Fotos, die wir danach zusammen angeschaut haben.

Danke Uta, dass du uns in deinen Büchern und auf deinem Blog immer wieder daran erinnerst, dass Erziehung auch leicht sein darf und wie wichtig die innere Einstellung gegenüber dem Kind ist.

Ich freue mich schon auf dein nächstes Buch.

Christina

 

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