Raus im Herbst: Achterhoek mit Kind

Wir waren mal wieder in unserem Lieblingsland Holland unterwegs. Diesmal in der Achterhoek, eine Region kurz hinter der deutschen Grenze, nicht weit weg von Bocholt. Übersetzt bedeutet Achterhoek „hinterer Winkel“. Das ist die grüne und landwirtschaftlich geprägte Ecke von Holland – mit vielen Angeboten für Kinder. Wir waren unter anderem Eselwandern, haben ein Schloss besichtigt und sind durch Baumwimpfel geklettert. Was ihr in der Achterhoek sonst noch als Familie unternehmen könnt, lest ihr hier:

In der Achterhoek gibt es viele Campingplätze und Übernachtungsmöglichkeiten für Familien. Wir haben diesmal auf dem Platz „De twee Bruggen“ übernachtet, und zwar in einem großen Safari-Lodge-Zelt. Das große Zelt ist für 6 Personen ausgerichtet und hat auch eine Dusche, Heizung und WC. Für Kinder besonders toll: Die gemütliche Schlafkoje aus Holz. De twee Bruggen ist ein hochwertiger Vakantiepark, also ein Ferienpark der sehr gut ausgestattet ist. Mit Innen- und Außenpool samt 4 Rutschen, Restaurant, Bowlingbahn und Supermarkt.  Meinem Sohn hat vor allem der Spielplatz direkt am Zelt gefallen und der Fluss hinter der Weide.

Am Freitag wollten wir direkt die Bowlingbahn ausprobieren. Auch hier ist man auf Kinder ausgerichtet, wir haben die kinderfeundliche Bahn gewählt, bei der die Kugeln quasi nicht ihr Ziel verfehlen können. Besonders gut hat uns auf diesem Platz das saubere und gepflegte Schwimmbad gefallen. Im vergangenen Jahr waren wir hier in der Region schon einmal im Ferienpark Marveld, der ebenfalls sehr kinder- und familienfreundlich ist. Hier findet ihr meinen ausführlichen Bericht dazu.

Mit sechs Eseln an der Berkel entlang

Am Samstag haben wir uns dann aufgemacht in Richtung Almen zu einer Eselwanderung. Coby und Henk Wiltink betreiben hier den Bauernhof „De Vetweide“, auf dem unter anderem 14 Esel leben. Mit 6 von ihnen haben wir eine etwa zweistündige Familiengruppenwanderung gemacht. Kinder, die unter 40 Kilo schwer sind, durften auf die Esel-Rücken. Und dann ging es los in Richtung Wald und Flur – ausgestattet mit Picknick-Leckereien im Bollerwagen und einer Karte. An einem schönen Platz am vorbeiführenden Fluss Berkel wollten wir als Gruppe ein Picknick machen, so zumindest unser Plan.

Die Kinder hatten großen Spaß mit den Eseln, schon direkt am Anfang beim Striegeln und Saubermachen, und später beim Reiten sowieso. Die meisten Esel ließen sich von uns Eltern auch bereitwillig führen – nur Esel Joshi war auf der Tour etwas schwieriger in den Griff zu bekommen. Die Schafherden, die unseren Weg kreuzten, waren ihm nicht wirklich geheuer.

Picknick auf dem Bauernhof

Vielleicht wird es aber auch daran gelegen haben, dass wir als Gruppe irgendwann von unserem eingeplanten Weg abgekommen sind. Plötzlich standen wir auf einer großen Weide mitten im Nirgendwo – und dann fing es auch noch an  zu schütten. Die Esel drängten an den Weiderand, um unter den umstehenden Bäumen Schutz zu suchen, und wir und die Kinder harrten aus im holländischen Regenguss. Der dauerte aber zum Glück nur kurz und wir entschlossen gemeinsam den Heimweg anzutreten – und das Picknick auf unseren Startpunkt am Bauernhof zu verlegen. Da es hier einen Spielplatz gibt, fanden die Kinder unsere spontane Planänderung super.

Die Eselwanderung ist für alle Familien richtig, die mit ihren Kindern gerne in der Natur unterwegs sind. Die Kinder jedenfalls waren von den Tieren begeistert: Kein Wunder, denn Esel haben weiches Fell, große flauschige Ohren und sind sehr geduldig auch mit kleineren Kindern.

Landsitz des niederländischen Adels

Später am Nachmittag hieß unser Ziel dann Huis Verwolde in Laren. Ein prächtiges neoklassizistisches Schloss aus dem 18. Jahrhundert, ein ehemaliger Landsitz des niederländischen Adels. Sowieso galt die Achterhoek früher als Rückzugsort der feinen Gesellschaft. Hier finden sich imposante Schlösser und Herrenhäuser an jeder zweiten Ecke. Ein Besuch in Huis Verwolde lohnt sich vor allem wegen der interessanten Führung. Jan Mulder hat uns unter anderem Salon, Bibliothek und Speisezimmer dieses herrschaftlichen Anwesens gezeigt und viele interessante Fakten rund um das Schloss präsentiert.

Führung in die Vergangenheit

Besonders beeindruckend: Das Kinderzimmer, in dem der Nachwuchs-Adel beginnend vom Jahr 1776 von Gouvernanten großgezogen wurde. „Diese mussten mit den Kindern Französisch sprechen, denn das war die Sprache des Adels. Niederländisch galt dagegen für die feinen Leute als Bauernsprache“, erklärte Schloss-Führer Jan Mulder. Die Kinder mussten gerade bei Tisch sitzen und durften sich noch nicht einmal an die Stuhl-Lehne anlehnen. Gegessen wurde nur im Kinderzimmer mit der Gouvernante, ohne Eltern.

Da haben es unsere Kinder heute weitaus besser. Während wir Eltern die Führung absolvierten, durften sie durch den gepflegten Schlossgarten toben und sich unter Aufsicht im Schloss ein eigenes Wappen basteln. Wir ließen den Nachmittag ausklingen im Schloss-Café mit Capuccino und Heidelbeer-Küchlein.

Abends haben wir dann noch einen Abstecher ins Schwimmbad im Ferienpark gemacht und sind dann irgendwann später müde aber glücklich ins Safari-Zelt-Bett gesunken.

Labyrinth, Wanderroute und Kletterpark

Am Sonntag ging es nach dem Ausschecken los in Richtung Ruurlo. Hier gibt es ein tolles Labyrinth für Kinder und eine Zwergen-Wanderroute, über die ich in diesem Text hier schon einmal ausführlich berichtet habe.

Diesmal durften wir den Kletterwald Klimbos Achterhoek testen. Mein Sohn hatte großen Spaß und hat drei verschiedene Routen hintereinander absolviert. Sieben Jahre scheint ein gutes Kletteralter zu sein. Der Park ist aber auch wirklich wunderschön und idyllisch im Wald gelegen und bietet nicht nur anspruchsvolle Routen für Erwachsene, sondern auch Touren in geringer Höhe, die bereits kleine Kinder schaffen können.

Fluffige Pfannkuchen mit Lachs

Zum Abschluss gab es dann noch den besten Pfannkuchen der Niederlande. Das Restaurant De Heikamp wurde 2017/2018 zum Pfannkuchen-Landesmeister gewält und liegt direkt neben dem Kletterpark. Es ist das einzige Pfannkuchenhaus in Holland, das sein Mehl für die Panekoeken selbst anbaut. Das schmeckt man, denn die Pfannkuchen schmecken lecker weich und fluffig. Für meinen Sohn: Käse und Schinken. Für uns Erwachsene: Lachs und Spinat mit einem Hauch Kapernsauce. Eine Tüte von dem besonderen Mehl haben dort auch noch gekauft, zum Pfannkuchen Nachbacken für zu Hause.

Und so ging mal wieder ein sehr gelungenes Holland-Wochenende zu Ende – in einer Region, die unter uns Deutschen zu unrecht noch viel zu unbekannt ist, denn die Achterhoek bietet nicht nur viel Natur, sondern auch vielfältige Angebote für Kinder. Wer mehr noch mehr Ausflugstipps möchte, klickt auf www.achterhoekferien.de oder www.kidsgeluk.nl/de/

Ein Dankeschön geht an die Stichting Toerisme Achterhoek, die uns gemeinsam mit anderen Journalisten zu diesem Wochenende eingeladen hat und an Ursula und Hella von der Agentur Mediamixx, die diese Reise organisiert haben. Mit dabei waren unter anderem auch meine Bloggerkolleginnen Anja von Bullitour.com und Sylvi von Sylvis Lifestyle.

Und wo fahrt ihr am liebsten hin, wenn ihr nach Holland fahrt? Schreibt es mir gerne hier unten in die Kommentare.

Christina

Ein Gedanke zu “Raus im Herbst: Achterhoek mit Kind

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